Messier (M) 106 ist eine der hellsten Galaxien, die der versierte
Beobachter am Frühlingshimmel bestaunen kann. Sie ist im Sternbild
Jagdhunde (lat.: Canes Venatici) gelegen und ca. 24 Mio. Lichtjahre von
der Erde entfernt. Dieses Sternsystem ist vom Hubble-Typ
(Klassifikationsschema nach Edwin P. Hubble, dass heute immer noch
ansatzweise in Gebrauch ist) Sbp und ist damit als Spiralgalaxie
identifiziert. M 106 zeichnet sich durch eine besonders helle Kernregion
aus, die auf heftige Aktivitäten in diesem Bereich hindeuten.
Tatsächlich befindet sich hier eines der massereichsten schwarzen
Löcher, die im Inneren von Galaxien je beobachtet wurden. Seine Masse
wird auf das ca. 10-fache des schwarzen Loches geschätzt, das unsere
eigene Milchstraße beherbergt. Die damit verbundene heftige Aktivität im
Zentralbereich von M 106 ist wahrscheinlich auch dafür
(mit-)verantwortlich, dass derzeit in den Spiralarmen von M 106 eine
explosionsartige Sternentstehung (sog. Starburst) im Gange ist,
erkennbar auch an der bläulichen Farbe in den Spiralarmbereichen. Links
unten im Bild befindet sich noch die in Kantenlage (Edge-On) zu sehende
Spiralgalaxie NGC 4217, die durch ein markantes Staubband gekennzeichnet
ist. Im Feld sind noch einige Hintergrundgalaxien erkennbar.
Es wurden 22 Bilder dieser Galaxie aufgenommen.
Gesamtbelichtungszeit ca 3 Stunden.
Zur Bildkalibrierung wurden Darks, Flats und Bias aufgenommen.
Aufnahmeort: Kleingarten am Kieler Stadtrand.
Verwendete Ausrüstung
Montierung: SkyWatcher N-EQ6
Teleskop: SkyWatcher Newton 8″ f5
Korrektor: TS Optics Newton Koma Korrektor
Kamera: Canon 700D astromodifiziert
Filter: Astronomik CLS Clipfilter
Guiding: Lacerta MGEN Autoguider
Bildbearbeitung: DSS, Fitswork und Gimp
Aufgenommen von Stefan Brandt