
Der Medusanebel oder Abell 21 ist ein schönes Beispiel eines
sogenannten Planetarischen Nebels, gelegen am winterlichen Sternhimmel
in den Zwillingen.
Bei ihm handelt es sich um das späte Entwicklungsstadium eines sonnenähnlichen
Sternes am Ende seines „Lebens“, wobei dieser infolge thermonuklearer
Prozesse in seinem Inneren seine äußere Materiehülle in den umgebenden
Raum abgestoßen hat. Der überaus heiße „Reststern“, ein sog. Weißer
Zwerg, regt die abgestoßene Gashülle mit energiereicher UV-Strahlung zum
Eigenleuchten an. Planetarische Nebel haben dabei nichts mit den
Planeten oder Wandelsternen zu tun, bis auf die Tatsache, dass deren
Aussehen im Fernrohr, z.B. Uranus oder Neptun, oft entfernt an diese
Nebelobjekte erinnert (daher der Name). Der Medusanebel ist ca. 1500 Lj.
entfernt. Die Bezeichnung Medusanebel rührt von seiner faserigen
Struktur her, welche an das aus der griechischen Mythologie bekannte
Haupt der Medusa erinnert, bei dessen Anblick jeder Betrachter sofort zu
Stein erstarrt sein soll.
Die Aufnahme ist eine Bildzusammenführung
(Komposit) aus Aufnahmen im alleinigen Licht des ionisierten
Wasserstoffes (H-Alpha) und aus normalen Farb-(RGB) Aufnahmen.
Aufgenommen wurde 60 x 4 min. H-Alpha mit 12 nm Linienbreiteund 30 x 4 min.normale RGB Bilder.
Gesamtbeichtungszeit 6 Stunden. (4Stunden H-Alpha, 2 Stunden RGB)
10 Darks, 20 Flats und 20 Biasframes wurden zur Bildkalibrierung aufgenommen.
Verwendete Ausrüstung
Montierung: SkyWatcher EQ5 Synta
Teleskop: SkyWatcher Newton-Reflektor 130/650 mm PDS
Korrektor: TS Optics Newton Koma Korrektor
Kamera: Canon 700D astromodifiziert
Filter: Astronomik CLS Clipfilter
Guiding: Lacerta MGEN Autoguider
Bildbearbeitung: DSS, Fitswork und Gimp
Aufgenommen von Stefan Brandt